Mein Werdegang

„Lebenslauf Peter Hofelich“, Diplom -Verwaltungswissenschaftler

Persönlich und beruflich:

Verheiratet mit Ingrid Katz-Hofelich, MA, zwei Kinder, Anna Helena und Sophie Emilia; wohnhaft in Salach.

Geboren am 16. Dezember 1952 in Eybach (heute Geislingen). Eltern Alois und Lore Hofelich, zwei jüngere Geschwister, Rolf und Brigitte Aufgewachsen in der elterlichen Gastwirtschaft und Metzgerei ‚zum Schwanen‘ in Salach

Volksschule in Salach seit 1960, dann ab 1964 Freihof Gymnasium Göppingen math.- naturwiss. Zug, dort Abitur 1973; Bundeswehrgrundwehrdienst in Bruchsal und Ulm 1973/74; Studium ab Oktober 1974 an der Universität Konstanz, Arbeitsaufenthalt 76/77 am BMFT in Bonn, März 1980 Abschluss als Diplomverwaltungswissenschaftler

1980 Studienaufenthalt in den USA in Berkeley, CA, und MIT/Cambridge, Mass1981-1982 Forschungsaufenthalt in Nigeria
1981-1983 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Konstanz

Seit Mai 1984 Mitarbeiter der IBM Deutschland in Stuttgart

Seit 1988 Führungskraft im Kommunikationsbereich in Stuttgart

Seit 1993 Direktor ‚Unternehmensvertretung‘ in Stuttgart, Bonn und Berlin

Seit 2001 Direktor Vertrieb ‚Öffentlicher Dienst&Sozialversicherungen‘ und Leitender Angestellter in Stuttgart

Zum Jahresende 2004 aus den Diensten der IBM Deutschland ausgeschieden

Freiberuflicher Kommunikationsberater seit 2005 (u.a. Gast-Dozent an der Hochschule Aalen)

Seit Mai 2006 Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg, gewählt im März 2006 im Wahlkreis 10 Göppingen

2011 wiedergewählt als Mitglied des Landtages im Wahlkreis 10 Göppingen.

2011 ab Mai Vorsitzender des Landtags-Ausschusses für ‚Europa & Internationales‘

2011 ab Juli ehrenamtlicher Beauftragter für Mittelstand und Handwerk der Landesregierung von Baden-Württemberg

2015 Staatssekretär für Finanzen und Wirtschaft der Landesregierung (bis Mai 2016)

2016 wiedergewählt als Mitglied des Landtages im Wahlkreis 10 Göppingen

Seit 2016 Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für ‚Finanzen‘ und für ‚Europa & Internationales‘


Seit 2016 Vertreter der Fraktion in verschiedenen Landesaufgaben, u.a.Beirat Baden-Württemberg International, Kuratorium Steinbeis-Stiftung, Kuratorium Stiftung Schloss Solitude, Beirat Theaterhaus, Stiftung Entwicklungszusammenarbeit

2019 im September Ankündigung, nicht wieder für den Landtag zu kandidieren

2021 Ende April mit Ablauf der Legislaturperiode aus dem Landtag ausgeschieden

Ehrenamtliche Aufgaben:

Klassensprecher, Schülerzeitungsredakteur, Fußball-Jugendtrainer, Soldatensprecher, Wohnheimsprecher jeweils in den Jahren zwischen 1964 und 1976.

1975 Eintritt in die SPD und dort u.a. Mitbegründer der Juso-Hochschulgruppe Konstanz, 1976 Stv. Vorsitzender der SPD Salach, Schriftführer im SPD- Kreisverband Göppingen, Mitglied und später Präsident des Juso-Landesausschusses Baden-Württemberg, Mitglied im SPD Landesvorstand, Vorsitzender der SPD Region Stuttgart, Stv. Vorsitzender der SPD Baden- Württemberg 1987-2009, Vorsitzender des SPD-Sportbeirates BW (bis heute),

Mitglied im Gemeinderat Salach: 1984 - 2015 und ab 2019 wieder. Stv. Bürgermeister der Gemeinde. Mitglied im Göppinger Kreistag: 1989 - 2015 (mit Unterbrechungen) und ab 2019 wieder

Mitglied der Regionalversammlung Verband Region Stuttgart 1994 - 2009 und dort Regional-Vizepräsident und AR-Vorsitzender der Wirtschaftsförderung GmbH

Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Göppingen seit 2007 (bis heute), zeitweise Landesschatzmeister des DRK-Landesverbandes BW

Vorsitzender verschiedener DRK-Stiftungen

Mitglied im Stiftungsrat Haus Lindenhof und im Kuratorium der Katholischen Akademie Hohenheim, st.v. Vorsitzender Förderkreis der Merz-Akademie, Vorsitzender des Beirates des Theaterhauses Stuttgart.

Private Engagements:

Mitglied bei der TSG Salach (seit Kindesbeinen) sowie zahlreichen Salacher Vereinen, beim VfB Stuttgart, beim Freundeskreis Frisch Auf Göppingen, bei Musik auf Schloss Filseck e.V., und verschiedenen weiteren Organisationen im Landkreis Göppingen. Mitglied im Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mitglied u.a. bei IG Metall, IG BCE, AWO, Naturfreunde, Missio, KAB.

Hobbies:

Fußball, Skifahren, Musik, Lesen, Reisen, Wandern und Natur; Immer im Mittelpunkt: Familie und Freundeskreis

Peter Hofelich – mein Leben und mein Engagement „Meine sehr persönliche Sicht“

Mein Großvater Eugen Funk und ich
Mein Großvater Eugen Funk und ich

Geboren wurde ich am Dienstag, 16. Dezember 1952 im Elternhaus meiner Mutter Lore in der Mühlsteige im malerischen Eybach. Meine Mutter und mein Vater Alois. Hofelich betrieben da schon in Salach das Gasthaus und die Metzgerei „Zum Schwanen“. Seit dem 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Hofelich und von unseren Vorfahren nahe den großen Industrieunternehmen geführt. Im ersten Nachkriegsjahrzehnt forderte das ganz besonderen Einsatz. Und so kam es, dass ich die ersten zweieinhalb Lebensjahre bei den Großeltern Lydia und Eugen Funk in Eybach blieb und die Eltern mich eben so oft wie möglich sahen und bei sich hatten. Bei meinen beiden jüngeren Geschwistern, meinem Bruder Rolf und meiner Schwester Brigitte, war es übrigens dann genauso. Noch heute fühle ich mich Eybach und der „Funk-Sippe“, einer WMF Familie, sehr verbunden.

Im Familien-Urlaub am Ledro-See
Im Familien-Urlaub am Ledro-See

Kindheit und Jugend ab 1955 in Salach prägten gleichwohl mein Leben. Aufregende Kindheitstage rund um die Metzgerei und die Gastwirtschaft. Eine glückliche Zeit in der Grundschule. Und dann die Chance für das Handwerkerkind auf die Oberschule zu gehen. Das Freihof-Gymnasium und die gesamte Atmosphäre in der Stadt Göppingen waren etwas ganz Neues! Hervorragende Lehrer, tolle Kumpels, übrigens eine reine Jungen-Klasse, viele aufregende Treffpunkte. Als Fußballer blieb ich meiner TSG Salach verbunden. Aber die neue Beat-Musik in den Turnhallen und Clubs in und um Göppingen, die Riesen-Stimmung beim Handball in der neuen Hohenstaufenhalle und natürlich die Blicke zu den immer mehr interessierenden Mädchen - das war eben vor allem in der Stadt geboten.

Stammlokal ‚Fahnenschmiede‘ in Göppingen
Stammlokal ‚Fahnenschmiede‘ in Göppingen

Mit dem Abitur 1973 endete nicht die Freundschaft zur 13c/73. Über all die Jahre und noch heute sehen wir uns so oft es geht und erlebten in den letzten Jahrzehnten vieles gemeinsam. Nach dem Bundeswehr-Grundwehrdienst kam dann für mich der nächste Sprung ins Neue: das Studium an der neu gegründeten Reform-Universität Konstanz. Das Fach „Verwaltungswissenschaften“ gefiel mir, weil es Wirtschaft, Recht und Politik verband. Wunderbare Jahre in unserer großen Wohngemeinschaft drüben im schweizerischen Tägerwilen brachten neue Freundschaften. Meine Abschlussnote gab mir die Chance, akademisch noch mehr zu wollen. Ein Studienaufenthalt in den USA schloss sich 1980 an: Die University of California at Berkeley und das MIT in Cambridge/Massachusetts waren die Stationen. Eine Forschungsreise nach Nigeria kam später 1982 dazu. Und natürlich Forschungsarbeiten in Konstanz. Dazwischen viele Reisen, schon 1970 durch England ‚getrampt‘ und 1972 mit dem VW-Bus bis nach Afghanistan, und immer wieder die Liebe zur Provence.

Industrie-Jahre

Hannover Messe, IBM Stand
Hannover Messe, IBM Stand

Mehr und mehr war mir aber klar, dass nicht die Wissenschaft, sondern die Industrie mein Berufsfeld sein sollte. Die IBM Deutschland zeigte Interesse - und eine aufregende Karriere begann ab 1984. Bereits 1988 wurde ich Manager einer kleinen Gruppe, arbeitete mit dem Team lange dem Firmenchef Hans-Olaf Henkel direkt zu, erhielt danach die eigenständige Verantwortung für Kommunikationsprogramme und Verbands- und Politikkontakte. Verbunden mit dem ‚Direktor‘. Eine Art ‚Außenminister‘ des Unternehmens. Enge Kontakte im weltweiten Verbund des IT-Giganten. Ich wagte aber auch schließlich den Sprung ins harte Geschäft des kaufmännischen Außendienstes und wurde Direktor im Vertrieb und ‚Leitender‘. IBM bedeutete ‚Haltung‘, ‚Exzellenz‘ und vor allem ‚Wir‘. Als ich Ende 2004 auf eigenen Wunsch ausschied, wusste ich, dass ich dem Weltunternehmen enorm viel zu verdanken habe.

Wie kam ich zur Politik?

Bereits 1970 hatte ich mit Freundinnen und Freunden die Schülerzeitschrift „Brennnessel“ am Freihof-Gymnasium gegründet. In der aufgewühlten Zeit der Willy Brandt-Jahre war auch ich, obwohl aus konservativem Elternhaus kommend, begeistert von der Aufbruchstimmung jener Zeit. 1975 trat ich konsequent in die SPD ein. Erste „Pöstchen“ bei den Jusos und im Ortsverein blieben nicht aus. Und ab den Neunzigern wurde die Verantwortung dann größer. In der Landes-SPD Mitglied der Antragskommission, Beisitzer im Landesvorstand, Vorsitzender der SPD Region Stuttgart und dann der stellvertretende Landesvorsitz der SPD Baden-Württemberg. Von 1997 bis 2009 habe ich diese Führungsaufgabe bekleidet. Meine Stärke dabei: Bezug zur kommunalen Praxis und die SPD als Partei der Arbeitswelt mit guter Wirtschaftspolitik positionieren.

Die Region und die kommunale Basis

Mein besonderes Projekt war aber ‚die Region‘. Durch die Berufspraxis in der IBM, das Pendlerdasein und die emotionale Nähe zu Stuttgart und seinen Umland-Landkreisen wurde mir klar, dass dieser wirtschaftlich kraftstrotzende, aber auch strukturell empfindliche ‚Mittlere Neckarraum‘ politisch gemeinsam organisiert gehört. Zur Gründung des Verbandes Region Stuttgart 1994 habe ich meinen Anteil beigetragen. Übrigens mit einem verschworenen Regional-Team in der SPD. Wirkliche Aufbruchzeiten. 15 Jahre lang war ich Vizepräsident der Region und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wirtschaftsförderung. Umso mehr betrübt es mich heute, dass die regionale Idee ihr Momentum verloren hat, die WählerInnen die wirklichen ‚Regionauten‘ nie belohnt haben und die Regionalversammlung heute zu wenig das öffentliche Forum für die Willensbildung dieser Region ist.

Die Region habe ich übrigens immer auch von der Kommune aufwärts verstanden. Auch da die Ursprünge: Als mein Vater 1984 aus dem Salacher Gemeinderat ausschied, habe ich, gerade zurück aus Konstanz, auf dem vorletzten Listenplatz der SPD meinen Hut in den Ring geworfen und bin mit der höchsten Stimmenzahl meiner SPD-Liste in den Gemeinderat von Salach gewählt worden. Damals hatten wir 25 Prozent als Liste. 1989 erhielt ich schon die höchste Stimmenzahl aller Kandidaten und das blieb bis heute so. ‚Stimmenkönig‘ ist eine Verpflichtung. Kommunale Demokratie beginnt beim Stammtisch, bei den Fischern oder beim Hasenverein, am Rande des Sportplatzes der TSG und beim Hallo im Edeka-Markt. In den langen Jahren als Fraktionsvorsitzender lernte ich, ‚das Boile nauszuheba‘. Wer mehr Wähleranteile als bei Bundes- und Landtagswahlen will, muss eine offene Liste und vor allem eine offene Einstellung haben. Knapp 40 Prozent Wählerstimmen bei der Gemeinderatswahl 2014 in Salach zeigen die Wegstrecke!

Mein kommunalpolitisches Dasein wurde 2015 jäh gestoppt, als mir das Staatsministerium mit dem eindeutigen Willen des Ministerpräsidenten bedeutete, auch ich müsse nun als Regierungsmitglied alle kommunalen Ämter ablegen. Wirklich eingesehen habe ich es nicht, aber der alles andere als selbstlose grüne Druck war gewaltig …

Aber 2019 konnte ich ja nun wieder antreten. Der Ehrgeiz und die Freude waren weiter da. Und siehe da: Vom letzten Listenplatz erneut Stimmenkönig mit großem Abstand, und die SPD im Allzeit-Hoch mit 43% und acht Gemeinderäten.

Landespolitischer Profi

nach der Ernennung zum Staatssekretär
nach der Ernennung zum Staatssekretär

Zurück ins Jahr 2006 der Landtagswahl. Frieder Birzele hatte erklärt, nicht mehr anzutreten und ich habe dann von den Mitgliedern im Wahlkreis das Vertrauen für die SPD-Kandidatur bekommen. Ein engagierter erster Wahlkampf folgte. Stolze knapp 30 Prozent. Aber dennoch sehr eng, weil noch nicht die prozentuale, sondern die Auszählung nach absoluten Stimmen bei der Zweitauszählung galt und der Wahlkreis Göppingen in der Bevölkerungszahl immer mehr abrutschte. Im Stuttgarter Landtag vertrat ich in meiner ersten Wahlperiode von 2006 bis 2011 die SPD im Europaausschuss, dort als deren Sprecher, und im Ständigen Ausschuss, dort als Datenschutz-Sprecher, sowie später im Wirtschaftsausschuss, dort thematisch mit der industriellen Selbstbehauptung unseres Landes und für mehr technologieintensive Unternehmensgründungen. Ende März 2011 erneute Landtagswahl Grün-rote Mehrheit! Mit rund 26,5 Prozent in den Landtag gewählt. Trotz des insgesamt ernüchternden Gesamtergebnisses für die SPD im Lande in Göppingen immerhin das zweitbeste SPD-Ergebnis in Nordwürttemberg. Meine Aufgaben wuchsen: Der Europaausschuss wählte mich zu seinem Vorsitzenden und ich erhielt damit eine herausgehobene parlamentarische Verantwortung für unser Land. Dazu war ich Mitglied im neuformierten Finanz- und Wirtschaftsausschuss, mit den arbeitsintensiven Haushaltsberatungen. Dazu kamen der Verwaltungsrat für die württembergischen Staatstheater, der Aufsichtsrat der Landesmesse, der Stiftungsrat der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit und der Beirat Baden-Württemberg International.

Regierungsmitglied

Im Juli 2011 ernannte mich die Landesregierung zum ‚Beauftragten für Mittelstand und Handwerk‘, angesiedelt im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft. Eine rasante Zeit begann, in der ich im Lande sehr präsent war, im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Maßstäbe setzte und die Mittelstandspolitik unseres Landes und unserer Regierung profilieren konnte. Mit dem Februar 2015 war ich dann ganz auf der Regierungsseite angekommen. Der Ministerpräsident berief mich auf Vorschlag von Nils Schmid zum Staatssekretär für Finanzen und Wirtschaft. Mich begeisterte die Reichweite der damit verbundenen Aufgaben. Besonders kümmerte ich mich weiterhin um die Mittelstandsförderung, aber nun auch um Städtebau und Denkmalschutz, Finanzämter und Liegenschaften, Handwerk und neue Dienstleister, Schlösser und Gärten wie auch die Beteiligungen unseres Landes. Politische Delegationsreisen, von Norwegen über Griechenland und Kalifornien bis Chile, waren Höhepunkte. Der Abschied nach der Wahlniederlage 2016, ein zumindest in dieser Größenordnung unverdienter Keulenschlag der Wählerinnen und Wähler, fiel mir schwer, sicher auch politisch, aber mehr wegen der für mich erfüllenden administrativen Praxis in einem großartigen Ministerium

Oppositions-Jahre und Resumee

Am Rednerpult im Landtag
Am Rednerpult im Landtag

Die Legislaturperiode 2016 – 2021 erlebte mich nun wieder in der Opposition. Als Sprecher für Finanzen & Haushalt und für Europa & Internationales unserer leider nur noch 19-köpfigen Fraktion. Ersteres ist das scharfe Schwert jeder Oppositionsfraktion, zumal der doch stärksten. Letzteres war für mich immer eine besondere politische Neigung. Beides hat über die fünf Jahre Freude gemacht. Gleichwohl war der Parlaments-Alltag mit den aus meiner Sicht von den Wählern überbewerteten und bis ins Kleinste nach Dominanz strebenden Grünen wie auch mit der destruktiv-militanten AfD beschwerlich geworden. Auch mit den großenteils auf Kretschmann fixierten Landes-Medien gab es kaum ein Vorankommen. Die Jahre waren daher zäh und eher von kollegialen, übrigens fraktionsübergreifenden Momenten und Begegnungen geprägt. Mit einer unvergesslichen Rom-Reise und Papstaudienz 2016 als besondere Erinnerung. Aus einer Reihe von Gründen erklärte ich im September 2019 sehr rechtzeitig, dass ich 2021 nicht mehr kandidieren werde. Als für mich dann mit dem April 2021 nach 15 Jahren die Tätigkeit als Parlamentarier endete, konnte ich mich über Lob und Anerkennung nicht beklagen. Dass die SPD bei der Landtagswahl im März auf 11 Prozent zum schlechtesten Wahlergebnis im Lande seit dessen Gründung absank und im Wahlkreis auf nur noch12,3 Prozent kommt, ist traurig und bedarf dringend einer Aufarbeitung. Man darf gespannt sein.

Der Stolz und die Genugtuung über die 15 Jahre überwiegen eindeutig. Prägender Debattenredner, über die Fraktion hinaus anerkannter Fachmann für Wirtschaft, Finanzen und Verwaltung, Ausschuss- und AK-Vorsitzender, Regierungsmitglied, Repräsentant unseres Landes in wichtigen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Und ich vertrat einen der traditionsreichsten Wahlkreise in Baden-Württemberg, den Wahlkreis 10 Göppingen, in welchem ununterbrochen seit 1946 Sozialdemokraten vom Volk zu Abgeordneten gewählt wurden. Deshalb gehe ich selber mit einem guten Gefühl, bleibe politisch aktiv und beginne auch wieder Neues.

Im Ehrenamt aktiv

Peter Hofelich bei einer DRK-Ehrungsveranstaltung
DRK-Ehrungsveranstaltung

Mein Engagement ging und geht freilich über die Politik hinaus. Klassensprecher, Schülerzeitungsredakteur und Jugendtrainer, Soldatensprecher und Wohnheimsprecher früher, in der IBM-Zeit Vertreter des Unternehmens in Verbandsgremien, u. a. Aufbau des Branchenverbandes Bitkom, heute Präsident des DRK-Kreisverbandes Göppingen, zeitweise Vorsitzender des Finanzausschusses und Schatzmeister beim Landesverband des DRK. Dem DRK gehört ein erheblicher Teil meiner ehrenamtlichen Zeit. Ich bin stolz, was wir im Kreisverband Göppingen alles an Richtungsweisendem beim DRK angestoßen haben. Den Kirchen, der Kultur und dem Sport fühle ich mich darüber hinaus besonders verbunden. Ich engagiere mich im Kuratorium der katholischen Akademie Hohenheim, dem Stiftungsvorstand Haus Lindenhof, dem Beirat des Theaterhauses Stuttgart und bin Vorsitzender des Sportbeirats der SPD Baden-Württemberg.

Das Wichtigste zuletzt

Mit der Familie im Herbst in den Vogesen
Mit der Familie im Herbst in den Vogesen

Natürlich wiegen die persönlichen und familiären Bezüge meines bisherigen Lebens aber ungleich mehr, geben mir Halt, Selbstbewusstsein und Freude. Da ist das Fundament: Meine Ahnen sind in Salach seit dem Jahr 1635 nachgewiesen: Bauern, Gastwirte, Metzger. Ich hoffe, dass ich ihnen mit meiner bisherigen Lebensleistung Ehre mache. Leider sind meine Eltern schon verstorben, mit 72 und 88 Jahren nach arbeitsreichem Leben.

Und da ist unsere Familie, mein größtes Glück: Mit meiner Frau Ingrid Katz-Hofelich bin ich seit 2004 verheiratet. Sie ist erfolgreich selbständig als Coach und Organisationsberaterin tätig. Anna-Helena, geboren 2004, und Sophie Emilia, geboren 2005, sind wunderbare Töchter. Sie sind schon Teenager und schauen von der Schule bereits Richtung Studium, Ausbildung und Beruf und machen uns jeden Tag neugierig auf Neues. Wir sind stolz, unseren ‚Anuk‘, einen Leonberger, in der Familie zu haben und freuen uns über ‚Candy‘, ein Pferd, das unsere Töchter täglich pflegen. Wir freuen uns, dass wir seit nunmehr 13 Jahren das Glück haben, in einem eigenen Haus zu leben und eine gute Nachbarschaft zu haben. Wir sind gerne auf Reisen, insbesondere in die Mittelmeer-Länder. Wir genießen unsere engere Heimat von der Schwäbischen Alb bis zum Bodensee und den Vogesen. Und ich freue mich natürlich, dass ich auch in reiferen Jahren noch ein glücklicher Ehemann und stolzer Vater sein darf, gesundheitlich fit bin, mitten im Leben stehe, sicher bald wieder freiberuflich tätig sein kann und mich für meine Nächsten wie meine Mitbürger ehrenamtlich einsetzen kann.